Die Geschichte hinter Thalbach: Die ersten Erfolge
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Teil 3: Eine Produktion geht in Serie ] Meine Ambitionen waren groß und die Ideen sprudelten nur so. Doch auch die Ansprüche an mich selbst und das Resultat meines Tuns wuchsen. Daher merkte ich schnell, gutes Werkzeug führt nicht automatisch auch zu einem guten Ergebnis. Um mit den Maschinen einigermaßen umgehen zu können, erfordert es sehr viel Übung. Und um sie intuitiv zu beherrschen, noch viel mehr Erfahrung. Beides hatte ich damals in keinster Weise.
Und die Zeit verging. Schnell war ein Jahr vorbei, dann noch eines. Einige durchaus ansehnliche Werkstücke waren schon vollendet und ein gewisser Grundstock an Werkzeug hatte sich angesammelt. Ich war schon etwas stolz auf mein kleines Reich im Keller. Aber auch ein wenig frustriert, denn das initiale Projekt, die edlen PC-Gehäuse, blieben eine weit entfernte Vision.
Je mehr ich mich handwerklich eingearbeitet hatte, umso mehr stellte ich fest: Ganz so einfach wie gedacht, ist das gar nicht. Mit viel Hartnäckigkeit schaffte ich es dann aber doch, den ersten Prototypen fertig zu stellen. Aus Rüster Wurzelmaser und mit viel Chrom.
Hierbei half mir meine IT-Erfahrung und die langjährige Tätigkeit für einen CAD Software Hersteller. Mit technischen Zeichnungen und deren Erstellung am PC war ich gut vertraut. Die Daten für die benötigten Laserteile waren auf diese Weise recht zügig erstellt. Im Anschluss wurden die einzelnen Teile noch poliert und verchromt. Alles in allem war dieses Projekt allerdings eine ziemlich hohe finanzielle Investition für ein noch privates Hobby.
Fotos von meinen ersten Holz USB-Sticks kursierten bald darauf in einschlägigen Computerforen und die begeisterte Resonanz ermutigte mich zu einem Experiment. Ich behielt einen Stick für mich und bot die verbliebenen Designs bei Ebay zum Verkauf an. Im Schnitt erhielt ich 45 Euro für 2 GB - und das Ganze damals noch ohne Geschenkbox oder ansprechende Verpackung. Außerdem fehlte den Sticks noch eine Kappe, denn diese konnte ich mit meinen damaligen Mitteln noch nicht präzise genug aus Holz fertigen. Entweder sie passte nicht oder fiel wieder ab.
Doch es war die Zeit der Pioniere und solche kleineren Mängel wurden durchaus noch akzeptiert. Die Grundidee war einfach zu gut und die Sticks machten optisch auch damals schon einiges her.
Meine Aufmerksamkeit wollte ich eigentlich weiterhin auf die PC-Gehäuse richten, doch schon änderten sich im PC-Bereich erneut die Spezifikationen. Die IT-Welt wurde zunehmend schnelllebiger. Der Formfaktor für Mainboards wurde kleiner, die Anforderungen an Kühlung, Laufwerksschächte und Erweiterungsslots änderte sich, und mein bestehender Prototyp des PC-Gehäuses aus Holz war bereits schon zum Teil veraltet. Seine Entwicklung hatte einfach zu viel Zeit in Anspruch genommen und wurde von der Realität überholt.
Also legte ich das Projekt erst einmal zur Seite und konzentrierte mich auf die neugeborenen und vielversprechenden USB-Sticks aus Edelholz.
Nun stand ich also vor der Herausforderung, zeitnah mit möglichst überschaubarem Aufwand und geringen Kosten eine Lösung dafür zu finden. Am besten etwas, das ich selbst bauen konnte, um die Ausgaben im Rahmen zu halten. Der einmalige Verkauf auf Ebay war die einzige Einnahmequelle, die die Werkstatt bislang eingebracht hatte.
Für eine wirtschaftlichere Produktion weiterer USB-Sticks benötigte ich etwas, das mir bei den Fräsungen Zeit und Ausschuss einsparte. Ich war auf einigermaßen wiederholgenaue Präzision angewiesen - und das zu einem akzeptablen Aufwand.
Nach ein wenig Tüftelei und Recherche begann ich, gebrauchte Maschinenteile relativ günstig zu erstehen. Das Ergebnis war eine kleine stationäre Tischfräse aus dickwandigem Multiplex mit Linearführungen und Kugelumlaufspindel für die Einstellung der Fräshöhe. Über einem massiven Alzmetall Kreuztisch Baujahr 87, den ich mir wieder hergerichtet hatte, konnte ich nun präzise nach Koordinaten fräsen. Mit etwas Fingerspitzengefühl auf wenige Zehntel genau.
Das eröffnete mir ganz neue Möglichkeiten. Ab sofort war das USB-Stick Modell "Face" auch mit Kappe und in kleinen Serien von 20-50 Stück machbar. Nur wusste bis dahin natürlich kaum jemand von meinen Sticks.
Ich lernte nun langsam und mühsam, wie man ansprechende Produktfotos erstellt, schrieb zugehörige Texte und recherchierte Keywords für die Suchmaschinen. Zur damaligen Zeit war diese Thematik noch wesentlich überschaubarer als heute und steckte teils noch in den Kinderschuhen. Ein hohes Ranking war daher schnell erreicht und schon bald verließen die ersten Bestellungen meine Werkstatt.
Mein allererster größerer Auftrag war sogar sehr prominent: Der damalige Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bestellte bei mir 50 Sticks als "Ministergeschenke". Sozusagen Geschenke der BRD von MIR gefertigt. Ich war schon ziemlich stolz, denn immerhin waren die Sticks damit unterwegs in alle Welt.
Dass dafür anfangs mit Palisander ausgerechnet ein Tropenholz verwendet werden sollte, lasse ich hier lieber unerwähnt. Am Ende hüllten sich die USB-Sticks in elegantes Nussbaumholz - zumal Nussbaum nicht nur ein sehr schönes, sondern vor allem auch heimisches Holz ist.
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Teil 3: Eine Produktion geht in Serie ] Meine Ambitionen waren groß und die Ideen sprudelten nur so. Doch auch die Ansprüche an mich selbst und das Resultat meines Tuns wuchsen. Daher merkte ich schnell, gutes Werkzeug führt nicht automatisch auch zu einem guten Ergebnis. Um mit den Maschinen einigermaßen umgehen zu können, erfordert es sehr viel Übung. Und um sie intuitiv zu beherrschen, noch viel mehr Erfahrung. Beides hatte ich damals in keinster Weise.
Mit Leidenschaft und Lernwillen
Ich stand komplett am Anfang und stellte mich teilweise sicher an wie der erste Mensch. Jetzt begannen meine Autodidakten-Lehrjahre. Denn teure Farben allein machen aus "Hänschen" noch lange keinen "Picasso". Ich übte nach Feierabend oft bis spät in die Nacht hinein. Verschlang relevante Literatur, recherchierte im Internet und war mindestens wöchentlich beim ansässigen Schreiner, um ihm über die Schulter zu schauen. Natürlich gab es auch regelmäßig Rückschläge. Werkstücke, bei denen kurz vor Schluss noch ein vernichtendes Malheur passierte. Aber all das war Teil eines interessanten Lernprozesses, bei dem ich immer wieder feststellte, dass mich die Arbeit mit Holz zufrieden und auch glücklich macht - und dass ich ein gewisses Talent dafür habe. Darüber hinaus war es ein angenehm kreativer Ausgleich zum teils monotonen IT-Alltag, der bei Tagesende selten ein greifbares Resultat hinterlässt.Die erste Vision wird Wirklichkeit
Eine vielversprechende Erfindung entsteht
Während dieser Phase entstand aus reinem Eigenbedarf und angetrieben durch den Wunsch, etwas Besonderes zu besitzen, der erste Prototyp eines USB-Sticks aus Holz. Da mir das erste Resultat bereits sehr gut gefiel und ich gerade so schön im Arbeitsfluss war, fertigte ich gleich noch drei weitere Design-Varianten davon an.Der Feinschliff an den Holz-USB-Sticks
Mittlerweile hatte ich zwar ein wenig Übung, allerdings war die Herstellung eines USB-Sticks zeitlich und vom Aufwand her fernab von Sinn und Wirtschaftlichkeit. Rund einen Tag dauerte es, um einen einzigen USB-Stick zu fertigen. Und noch immer war da der Makel der fehlenden Holzkappe, zu deren Herstellung mir nach wie vor die Werkzeuge fehlten.Gleich einer der ersten Kunden ist prominent
Abgesehen von ein paar Fotos in relevanten Foren waren meine USB-Sticks bislang völlig unbekannt. Ich setzte mich also hin und gestaltete die erste Thalbach-Webseite. HTML "ganz zu Fuß" im Notepad mit ColdFusion als Programmiersprache und einer SQL Datenbank im Hintergrund. Für mich kein Neuland, denn das war jahrelang Teil meines Berufs.Die Werkstatt wächst über sich selbst hinaus
Zu diesem Zeitpunkt realisierte ich, dass meine Holz USB-Sticks tatsächlich sehr beliebt waren und die realistische Chance bestand, daraus ein erfolgreiches Unternehmen zu entwickeln. Doch das größte Hindernis bestand darin, dass meine Werkstatt noch zu klein und zu schlecht ausgestattet war, um wirklich größere Mengen der Sticks in einer überschaubaren Zeitspanne herstellen zu können. Wenn Sie erfahren möchten, wie ich den Produktionsprozess mit Kreativität und Technik weiter optimiert habe und wie eine Kindheitserinnerung die Sticks zusätzlich aufwertet, wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Weiterlesen:"Die Geschichte hinter Thalbach: Eine Produktion geht in Serie". [ Teil 1: Wie alles begann >>
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